Den Jahreswechsel bewusst gestalten – mit Raum für Erinnerungen an unsere Verstorbenen
Anima Pluma | Susann Schmuhl
06. Dezember 2024
Zeit um innezuhalten
Der Jahreswechsel ist eine Zeit, die uns innehalten lässt:
- Was war dieses Jahr prägend?
- Was wünschen wir uns für das kommende Jahr?
Diese Übergangszeit lädt dazu ein, nicht nur uns selbst, sondern auch den Menschen Raum zu geben, die uns vorausgegangen sind. Das kann auf eine ganz bodenständige, liebevolle Weise geschehen – ohne dabei esoterisch zu wirken.
Ideen für Rituale zum Jahreswechsel
Ein Ort für Erinnerungen
Gestalte eine kleine Ecke mit Bildern, Lieblingsgegenständen oder Kerzen, die an deine Verstorbenen erinnern. Es muss nichts Großes sein – vielleicht reicht schon ein Bild und eine brennende Kerze. Nimm dir bewusst Zeit, um an schöne gemeinsame Momente zu denken.
Diese Geste verbindet uns mit unseren Erinnerungen und schafft einen Moment der Nähe, ohne zu viel Raum einzunehmen.
Gemeinsame Lieblingsspeisen
Essen verbindet, auch über den Tod hinaus. Warum nicht das Lieblingsessen deiner Verstorbenen zubereiten? Ob es Omas legendärer Apfelkuchen oder der Sonntagsbraten deines Vaters ist – solche Gerichte lassen Erinnerungen lebendig werden. Lade deine Familie oder Freunde ein und teilt gemeinsam die Geschichten, die mit diesen Speisen verbunden sind.
Rituale der Rauhnächte als Reflexion
Die Rauhnächte, die vom 25. Dezember bis zum 6. Januar dauern, sind eine wunderbare Gelegenheit, um innezuhalten und auf das vergangene Jahr zu blicken. Sie sind traditionell eine Zeit für Reflexion und Übergänge – das kannst du auch ganz bodenständig gestalten.
Du könntest zum Beispiel jeden Abend eine kleine Kerze anzünden und dir eine Frage stellen. Als kleine Orientierung habe ich für dich drei Fragen herausgesucht:
- Was habe ich in diesem Jahr gelernt?
- Was möchte ich loslassen?
- Was hätte mein geliebter Mensch dazu gesagt?
Nimm dir ein Notizbuch oder Journal zur Hand und halte deine Gedanken fest. So gibst du deinen Erinnerungen einen festen Platz und blickst gleichzeitig nach vorne.
Briefe an die Verstorbenen
Schreiben kann unglaublich klärend sein. Nimm dir Zeit, einen Brief an einen geliebten Menschen zu schreiben, der nicht mehr da ist. Teile, was dir dieses Jahr wichtig war, was du vermisst oder wie du dich verändert hast. Du kannst den Brief später in einem Ritual verbrennen oder aufbewahren – ganz so, wie es für dich stimmig ist.
Ein gemeinsamer Spaziergang
Manchmal reicht es, bewusst in die Natur zu gehen. Vielleicht kannst du einen Lieblingsort deiner Verstorbenen besuchen oder einfach an sie denken, während du die frische Luft genießt. Bewegung und Natur helfen dabei, Gedanken zu klären und neue Perspektiven zu gewinnen.
Wünsche für das neue Jahr
Wenn du Vorsätze formulierst, kannst du auch die Menschen einbinden, die dir vorausgegangen sind.
- Was hätten sie dir für das neue Jahr gewünscht?
- Was würdest du ihnen wünschen, wenn sie hier wären?
Diese Gedanken können dir helfen mehr Verbundenheit zu spüren.
Der Jahreswechsel als Chance
Das Integrieren von Verstorbenen in diese Zeit ist keine Trauerarbeit im klassischen Sinne. Es ist eine Möglichkeit, die Verbindungen zu pflegen, die uns wichtig sind – ohne uns von ihnen bestimmen zu lassen.
Ob durch ein Essen, eine kleine Geste oder eine tiefe Reflexion: Diese Momente bringen uns näher zu uns selbst, zu unseren Wurzeln und zu den Menschen, die uns geprägt haben.
Probiere es aus und schaffe dir deinen ganz eigenen Übergang ins neue Jahr.
Mehr Infomationen: anima-pluma.de
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